Wenn es um Augen, Pupillen und Blicke geht, sind unsere Optiker voll in ihrem Element. Sehschwächen und Hornhautverkrümmungen festzustellen, gehört zum Tagesgeschäft in unseren Stores. Doch wie sieht es mit den Auswirkungen von Liebe auf unsere Augen aus? Ist das ein Fall für Optometristen oder doch eher Kardiologen?
Da der Valentinstag vor der Tür steht und Amors Bogen hoffentlich schon gespannt ist, stellt sich die Frage, wie weit Romantik das Fenster zur Seele öffnet. Wir von Edel-Optics wollen Euch diesmal keine rosaroten Brillen verkaufen, sondern uns diesen Fragen widmen.
Liebe auf den ersten Blick
Diejenigen, die ihren heutigen Partner schon seit Jahren in ihrem Umfeld hatten, werden dieses Phänomen vielleicht belächeln. Andere, die sich bereits beim Erstkontakt völlig verschossen haben, schwören hingegen auf die Liebe auf den ersten Blick. Doch was steckt dahinter?
Zunächst einmal muss es einen Faktor geben, der den biochemischen Vorgang des Sich-Verliebens anstößt. Tatsächlich kann ein tiefer Blick in die Augen ausreichen, um hormonelle Vorgänge in unserem Organismus auszulösen. Studien zeigen, dass wir ein Gesicht als attraktiver bewerten, wenn wir direkten Blickkontakt zum Gegenüber haben. Dieser aktiviert sowohl die für unser Gefühlsleben zuständigen Areale wie auch die Belohnungszentren im Gehirn. Das allein reicht natürlich nicht aus, um ewige Liebe herbeizuzaubern, doch das dabei zu verzeichnende Muster der Hirnaktivierung ist auch bei Langzeitverliebten zu beobachten.
Wer nach neuer Liebe lechzt, kann zwar keinen Schalter umlegen, um diesen Prozess in Gang zu setzen, aber Augenkontakt hilft. Er ist sogar die Basis dafür, wenn das Ziel nicht nur ist, jemanden optisch zu begehren, sondern dass dies auf Gegenseitigkeit beruht. Denn nur, wenn sich zwei Augenpaare treffen und aneinander haften bleiben, kann ein Lächeln entstehen. Und mit diesem beginnt die Magie. Die Neuronen im orbifrontalen Cortex (im Stirnlappen oberhalb der Augenhöhlen) werden aktiv. Sie sind für die Entscheidungsfindung, Emotionskontrolle und Interpretation von Gesichtsausdrücken zuständig. Wenn zwei Menschen Augenkontakt haben und sich wirklich zueinander hingezogen fühlen, dann „leuchtet“ bei beiden dieses Hirnreal auf wie zwei Glühbirnen, die zusammengeschaltet sind.
Da machst Du große Augen
Ein verliebtes Pärchen erkennt man daran, dass die Augen ganz auf den anderen gerichtet sind. Die Pupillen werden deutlich größer. „Das Hirn sagt: Ich bemühe mich, mehr Daten reinzulassen“, erläutert Stefan Verra, Experte für Körpersprache. Pupillen weiten sich etwa bei Freude oder sexueller Erregung. Im Zustand der Erregung sieht man das Gegenüber plötzlich mit ganz anderen Augen. Deswegen lautet die Devise: Gucken, nicht starren! Da die Weitung der Pupillen eine unwillkürliche Reaktion des autonomen Nervensystems ist, lassen sich die Teller in den Augen nicht vermeiden. Umso wichtiger ist es, den Blickkontakt zu dosieren. Augenkontakt ist für die Kommunikation unabdingbar. Sogar bei den meisten Interaktionen mit Tieren spielt er eine wichtige Rolle. So kann Bedrohung, Interesse oder Sympathie signalisiert werden.
Bleiben wir bei der Sympathie. Die Reaktion der Pupillen kann verraten, ob Menschen längeren Augenkontakt als angenehm empfinden oder nicht. Wer den Blick einer anderen Person mag, reagiert mit einer stärkeren Weitung der Pupillen. Dennoch sollte nicht übertrieben werden, um zu vermeiden, dass der Blick als Starren empfunden wird (was eher zu einem Sympathieverlust führen würde). In Versuchen am University College London mit rund 500 Teilnehmern dauerte es durchschnittlich etwa drei Sekunden, ehe die Menschen Unbehagen empfanden.
Solltest Du am 14.02. im Nachtleben unterwegs sein, um Dich in die Schussbahn von Amors Pfeilen zu werfen, dann merke Dir diese drei Regeln:
- Man kann nichts erzwingen, sondern nur die Augen offen halten
- Wenn Du Dein Objekt der Begierde im Visier hast, lass den Zoom weg
- Safety first 😉